VW T1 "Bulli" (1950 – 1967)
Werkscode: Typ 2 Transporter 1
In der jungen Republik wachsen die Bedürfnisse an den Transport. Aus diesem Anlass wurde eine neue Fahrzeuggattung entwickelt. Die ersten Skizzen entstanden im Jahr 1947. Sie kommen der späteren Ausführung, wie die Aufteilung der Räume oder dem Antriebskonzept, sehr nahe. Die Vorbereitungs- und Testphase schreitet schnell voran. Die erhöhte Nutzlast stellt neue Anforderungen an Stabilität und Haltbarkeit. Aus diesem Grund kann nicht auf Gleichteile zurückgegriffen werden, sondern ein neues Fahrgestell wird entwickelt. Das erste Testmodell aus dem Jahr 1949 erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h und hat eine Zuladung von 750 Kilogramm. Wie damals üblich, ist die Windschutzscheibe geteilt. Die Scheiben sind aus Kosten- und Herstellungsgründen flach.
Das Leergewicht von 850 Kilogramm wird von Volkswagen Vorstandschef Heinrich Nordhoff definiert. Als sich das Gewicht über dem Sollwert befindet, werden Stoßfänger und Heckscheibe entfernt, um den Grenzwert nicht zu überschreiten. Im Frühjahr 1950 gehen die Varianten Kastenwagen, Kombi, Kleinbus ("Fenster-Bus") und ab 1951 der Pritschenwagen in Wolfsburg in Produktion. Mit ihnen erscheinen auch die Sondermodelle wie zum Beispiel Polizei- und Krankentransporter und der Verkaufswagen mit seitlicher Klappe. Der VW T1 bildet die Basis für erste Wohnmobile. So auch für das Sondermodell, das später meist "Samba" genannt wird. Dieses wird von 1951 bis 1967 gebaut und mit sieben bzw. neun Sitzen und 23 Fenstern ausgestattet. Es ist bis heute das begehrteste Modell der Baureihe.
T1 / Werkscode: Typ 2 Transporter 1
Modellvarianten/Bauzeit: | Motor: | Einbaulage Motor: | Antrieb: | Radstand (mm): | Länge/Breite/Höhe (mm): |
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T1 1.1: 1950 – 1954 | Vierzylinder-Boxer, luftgekühlt | hinten, längs | Heck | 2.400 | 4.150/1.660/1.940 und 4.280/1.750/1.940 (mit Stoßfängern) |
T1 1.2: 1954 – 1965 | Vierzylinder-Boxer, luftgekühlt | hinten, längs | Heck | 2.400 | 4.150/1.660/1.940 und 4.280/1.750/1.940 (mit Stoßfängern) |
T1 1.5: 1963 – 1967 | Vierzylinder-Boxer, luftgekühlt | hinten, längs | Heck | 2.400 | 4.150/1.660/1.940 und 4.280/1.750/1.940 (mit Stoßfängern) |
T1 / Werkscode: Typ 2 Transporter 1
Modellvarianten/Bauzeit: | Hubraum (ccm): | Leistung (kW/PS bei U/min): | max. Drehmoment (Nm bei U/min): |
---|---|---|---|
1.1 (1950 – 1954) | 1.131 | 18/25/3.300 | 68/2.000 |
1.2 (1954 – 1965) | 1.191 | 22/30/3.400 & 25/34/3.600 (ab 1960) | 76/2.000 & 82/2.000 (ab 1960) |
1.5 (1963 – 1967) | 1.493 | 31/42/3.800 & 32/44/4.000 (ab 1965) | 95/2.200 & 100/2.000 (ab 1965) |
Auswahl einiger Maßnahmen zur Modellpflege.
Einführung der Laderaumtrennwand und der Laderaumbelüftung mittels Luftschlitzen in der Seitenwand. Ab November entfällt das hintere Volkswagen Emblem.
Einbau eines kleinen Heckfensters. Einführung des Sieben- bzw.- Neunsitzers "Sondermodell", später meist nur "Samba" genannt, mit insgesamt 23 Fenstern und einem Schiebedach aus Stoff. Vorstellung des ersten Krankenwagens. Westfalia stellt die Campingbox vor. Sie ist leicht ein- und ausbaubar und verwandelt so viele im Alltag eingesetzte Transporter und Busse während des Urlaubs zum ersten Reisemobil.
Das Getriebe wird synchronisiert. Der Sieben- bzw.- Neunsitzer "Sondermodell" bekommt eine Heckstoßstange. Die Flachten der Pritsche bekommen zur Versteifung rechteckige Vertiefungen (Sicken).
Der 1.100-ccm-Motor wird im Januar durch den ebenfalls vom Käfer stammenden 1.200-ccm-Boxer mit 30 PS ersetzt. Dieser Entwicklungsschritt verschafft dem Transporter die dringend benötigte Kraftspritze. Der Tacho reicht nun bis 100 km/h statt bis 80 km/h. Außerdem wird nun auch für alle anderen Modelle hinten ein Stoßfänger verbaut. Westfalia baut den ersten Campingbus.
Eine neue Frischluftzufuhr über der Windschutzscheibe verbessert das Innenraum-Klima. Zudem gibt es eine durchgehende Instrumententafel und nun ein Zwei- statt Drei-Speichen-Lenkrad. Serienmäßige Einführung der Heckklappe. Es erfolgt die Verkleinerung des Motorraums. Damit entfällt die große Motorraumklappe (die so genannte Barndoor). Das Laderaumvolumen steigt von 4,6 auf 4,8 Kubikmeter. Das Reserverad wandert aufrecht stehend in eine Mulde hinter die Vordersitze. 15-Zoll-Bereifung statt 16 Zoll.
Der Anlasser wird verstärkt. Die Produktion wird von Wolfsburg nach Hannover-Stöcken verlegt. Fahrgestellnummer 171056 ist der erste Bus aus der niedersächsischen Landeshauptstadt.
Bremslichter in den Rückleuchten ersetzen das mittige Bremslicht im Motordeckel. Einführung der Doppelkabine.
Neue Positionierung der Rückleuchten.
Es gibt geänderte Stoßfänger und Blinkleuchten für vorne ("Warzen") anstelle der bis dahin verwendeten Winker. Die Motorleistung steigt auf 34 PS. Der Bus erreicht 100 km/h Höchstgeschwindigkeit - mit langem Anlauf und bei günstigen Bedingungen. Der Tacho reicht nun bis 120 km/h.
Einführung der Zweikammer-Rückleuchten mit gelbem Blinkerfeld. Beginn der Produktion des Kastenwagens mit Hochdach. Das Frachtabteil wächst dadurch auf 6 Kubikmeter. Haltegriff auf der Beifahrerseite auf dem Instrumententräger.
Der Fahrer erhält einen Einzelsitz statt der Sitzbank. Einbau verstärkter Türgriffe und Schlösser ab November.
Als erstes Modell wird der Pritschenwagen (alle anderen Ausführungen ein Jahr später) wahlweise mit dem 42 PS starken 1,5-Liter-Boxer ausgerüstet. Kastenwagen und Kombi erhalten eine größere Heckklappe mit einem vergrößerten Fenster. Entfall der Fenster im D-Holm des Sieben- oder Neunsitzers "Sondermodell" (21 Fenster). Alternativ zur zweigeteilten seitlichen Flügeltür kann nun eine Schiebetür bestellt werden. Die vorderen Blinker werden vergrößert ("Fischaugen"). Als Option wird außerdem ein verstärktes Chassis angeboten, durch das die Nutzlast auf 1.000 kg steigt. 14-Zoll-Bereifung statt 15 Zoll.
Das letzte Produktionsjahr des 34-PS-Motors. Heizungslüftung nun nicht mehr im Steigrohr, sondern über separate Schlitze in der Frontverkleidung. Ein Drehzahlbegrenzer wird eingebaut. Ein stotterndes Geräusch mahnt nun zum Hochschalten oder Gaswegnehmen. Im August (Modelljahr 1965) Umstellung der Fahrgestellnummer von fortlaufend 1328871 auf Ausführung, Baujahr und fortlaufend pro Jahr 21 5 019888.
Mit Hilfe eines anderen Vergasers und größerer Ventile steigt die Motorleistung auf 44 PS. Der T1 bekommt eine Bedienung für die Lichthupe am Blinkerschalter.
Das Bordnetz wird von sechs auf zwölf Volt umgestellt. Es wird ein Einschlüsselsystem eingeführt und der Einbau von Sicherheitsgurten ermöglicht (auch im Fahrgastraum).
Im Sommer endet die Produktion. Die letzte Fahrgestellnummer lautet 217 148 459. Insgesamt verließen rund 1,83 Millionen Fahrzeuge die Werke Wolfsburg und Hannover.
Klappe, die zweite: 1967 startet die zweite Generation des Transporters (T2a). Der neue Transporter ist ein Stück gewachsen, hat jetzt große Fensterflächen und eine einteilige Windschutzscheibe, serienmäßig eine Schiebetür und ein deutlich verbessertes Fahrwerk mit Kugelgelenk-Vorderachse und Schräglenker-Hinterachse, erkennbar an der Radstellung: Die Hinterräder des T2 behalten nun unter allen Fahrbedingungen ihren leicht negativen Sturz. Unverändert sitzt im Heck ein luftgekühlter Boxermotor, doch er benötigt inzwischen weniger Platz. Im Laufe seiner Karriere wird dieser Transporter deutlich an Statur gewinnen. Die Motorleistung steigt bis auf 70 PS, immer flachere Motoren vergrößern den Laderaum, erstmals gibt es auf Wunsch ein Automatikgetriebe.
Die IAA öffnet erstmals nach dem Krieg wieder die Tore. Volkswagen nutzt diese Gelegenheit und präsentiert die neuen Fahrzeuge auf einem atemberaubenden 1.350 m2 großen Messestand. Volkswagen baut dort die Montageline des Käfer in Teilen nach und eine bis dahin noch nie dagewesene, fast schon surreal wirkende, Lichtinstallation zieht die Besucher in den Bann. In den Medien wird der Messestand gar zum "Tempel des Volkswagens." geadelt und das Konzept wird richtungsweisend für zukünftige Ausstellungen. Ein Highlight ist zudem sicher die Weltpremiere des neuen Personen-transporters, den Volkswagen zum Verkaufsstart schlicht VW-Kleinbus "Sonderausführung" nennt. Dabei sind die Unterschiede zum herkömmlichen Kombi alles anders als schmucklos: Für einen Aufpreis von anfangs fast 3.000 DM bekommt der Kunde einen exklusiven Strauß an Zusatzausstattungen. Außen erstrahlt der edle Transporter in einer harmonischen Zweifarb-Lackierung mit ansprechenden Aluminium-Dekorleisten und vorderer Stoßstange. Die bis dahin nur im Omnibussektor bekannte Rundum-Verglasung mit "Oberlichtern" macht den Bulli mit 23 Fenstern zum "Gläsernen Aussichtsbus". Passend dazu gibt es noch ein großes Faltschiebedach, welches den Passagieren im Fond das Gefühl bringt, in einem Cabrio zu sitzen. Näher kann man der Natur auf Reisen kaum sein. Die noble Innenausstattung mit bespannten Seitenverkleidungen und Chrom-Ornat umgibt die Passagiere und schafft so ein luxuriöses Ambiente. Die passende musikalische Unterhaltung der kleinen Reisegesellschaft kommt auf Wunsch aus einem Röhrenradio (Modell Auto-Super) im Armaturenbrett.
Das ist ein echter Luxus-Reisebus im Kleinformat, den Volkswagen da auf die Beine gestellt hat. Passend dazu wird er in den USA auch als Microbus "Deluxe" vermarktet. In Deutschland bleibt man aber bescheiden bei "Sonderausführung" bzw. ab 1952 bei der ebenso wenig emotions-geladenen Bezeichnung "Sondermodell". Die Serienproduktion des VW Kleinbus "Sonderausführung" beginnt am 27. Juni 1951 und endet im Juli 1967 nach fast 100.000 gebauten Exemplaren.
Ein paar Fakten zum "Samba":
Quelle: 1) Sozialgesetzbuch (SGB) Sechstes Buch (VI) - Anlage 1
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Die angegebenen Verbrauchs- und Emissionswerte wurden nach den gesetzlichen Messverfahren (VO(EG)715/2007 in der gegenwärtig geltenden Fassung) im Rahmen der Typengenehmigung des Fahrzeugs auf Basis des WLTP-Prüfverfahrens erhoben. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen. Der Verbrauch und die CO2-Emissionen eines Fahrzeugs hängen nicht nur von der effizienten Ausnutzung des Kraftstoffs/Stroms durch das Fahrzeug ab, sondern werden auch vom Fahrverhalten, Fahrstrecke und anderen nicht technischen Faktoren beeinflusst. Abweichende Verbrauchswerte, CO2-Emissionen und Reichweiten können sich durch Mehrausstattungen und Zubehör (z. B. Reifen, Anhängerkupplung, Dachträger etc.) sowie Fahrstil, Geschwindigkeit, Einsatz von Komfort-/Nebenverbrauchern, Außentemperatur, Anzahl Mitfahrer, Zuladung, Auswahl Fahrprofil, Topografie uvm. ergeben. Diese Faktoren beeinflussen relevante Fahrzeugparameter wie z. B. Gewicht, Rollwiderstand und Aerodynamik. Die Normverbrauchsabgabe (NoVA) sowie der Sachbezug berechnen sich nach CO2-Emissionen in g/km.
Auf den Modellseiten werden Ausstattungen beschrieben. Es wird meist nicht darauf eingegangen, ob es sich bei der jeweiligen Ausstattung um die Serie oder eine kostenpflichtige Option handelt. Für nähere Informationen über die genauen Ausstattungsumfänge des Fahrzeuges (Serienausstattung/Mehrausstattung) bzw. über Kombinationszwänge, wenden Sie sich bitte an den Volkswagen Nutzfahrzeuge Händler Ihres Vertrauens oder nutzen Sie unseren Volkswagen Nutzfahrzeuge Konfigurator. Technische Daten: Die tatsächliche Masse beinhaltet die Masse des Fahrzeugs mit den zu mindestens 90 % ihres Fassungsvermögens gefüllten Tanks (Kraftstoff, Wasser etc.), zuzüglich der Masse des Fahrers (75 kg) und der Masse der in der Serienausstattung enthaltenen Sonderausrüstung/Mehrausstattung. Achtung: Bitte beachten Sie dass es sich bei den angegebenen technischen Daten nur um Vorabwerte handelt, die zur Orientierung dienen sollen. Die tatsächlichen Werte laut Konformitätsbescheinigung (COC) können um bis zu 5 % abweichen bzw. kann das Fahrzeug um bis zu 5 % mehr tatsächliche Masse haben, was die Nutzlast entsprechend verringert. Bei den Angaben handelt es sich um technische Daten, die im Rahmen der Vorabdatenkonfiguration für das Kraftfahrzeug berechnet/ermittelt wurden. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es im Zuge des Produktionsprozesses zu Abweichungen dieser Werte kommt und daher die im Rahmen der Vorabdatenkonfiguration errechneten/ermittelten Werte nicht den Werten des ausgelieferten Kraftfahrzeugs entsprechen.