VW T2 "Bulli" (1967 – 1979)
Werkscode: Typ 2 Transporter 2
Der T2a stellt ab 1967 die zweite Generation des Transporters dar. Der neue Transporter ist ein Stück gewachsen, hat jetzt große Fensterflächen und eine einteilige Windschutzscheibe, serienmäßig eine Schiebetür und ein deutlich verbessertes Fahrwerk mit Kugelgelenk-Vorderachse und Schräglenker-Hinterachse, erkennbar an der Radstellung. Die Hinterräder behalten nun unter allen Fahrbedingungen ihren leicht negativen Sturz. Der luftgekühlte Boxermotor im Heck kommt nun mit weniger Platz aus. Im Laufe seiner Karriere wird dieser Transporter deutlich an Statur gewinnen. Die Motorleistung steigt bis auf 70 PS, immer flachere Motoren vergrößern den Laderaum, erstmals gibt es auf Wunsch ein Automatikgetriebe. Der VW T2a erhält wesentliche Sicherheitsausstattungen. Im Vergleich mit amerikanischen Anforderungen ist der T2 außerordentlich unfallsicher. "Alle Sitze lassen sich mit Hüftgurten ausstatten. Die Fahrerraumsitze und die außen liegenden Sitzplätze des Fahrgastraumes können auch wahlweise mit Schulter- oder kombinierten Hüft-Schultergurten versehen werden", empfiehlt die erste Betriebsanleitung von 1967.
Der T2 hebt sich mit seiner Technik und speziellen Sicherheitsausstattungen deutlich von Nutzfahrzeugen seiner Zeit ab. Mehr denn je ist er nicht nur Transporter, sondern auch Großraumlimousine. Nicht umsonst tragen die fein hergerichteten Busvarianten zunächst die Bezeichnung Clipper. "Neuer Volkswagen Transporter - wie ein Pkw" schrieb eine Pressemitteilung von Volkswagen. Dem Volkswagenwerk gelingt es gemeinsam mit der Firma Westfalia und anderen Motorcaravanern-Einrichter den Traum vom leistbarem Campingwagen zu erfüllen. Die Einzimmerwohnung auf vier Rädern kann sowohl schüsselfertig gekauft oder selbst mit Montage-Einrichtungssätzen zum Campingwagen umgemodelt werden.
Modellvarianten/Bauzeit: | Motor: | Einbaulage Motor: | Antrieb: | Radstand (mm): | Länge/Breite/Höhe (mm): |
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T2 1.6: 1967 – 1979 | Vierzylinder-Boxer, luftgekühlt | hinten, längs | Heck | 2.400 | 4.420/1.765/1.960 |
T2 1.7: 1971 – 1973 | Vierzylinder-Boxer, luftgekühlt | hinten, längs | Heck | 2.400 | 4.420/1.765/1.960 |
T2 1.8: 1973 – 1975 | Vierzylinder-Boxer, luftgekühlt | hinten, längs | Heck | 2.400 | 4.420/1.765/1.960 |
T2 1.9: 1975 – 1979 | Vierzylinder-Boxer, luftgekühlt | hinten, längs | Heck | 2.400 | 4.420/1.765/1.960 & 4.505/1.720/1.960 (ab 1976) |
Modellvarianten/Bauzeit: | Hubraum (cm³): | Leistung (kW/PS - bei min-1): | max. Drehmoment (Nm - bei min-1): |
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1.6 (1967 – 1979) | 1.584 | 35/47/4.000 & 37/50/4.000 (ab 1970) | 104/2.200 & 106/2.800 (ab 1970) |
1.7 (1971 – 1973) | 1.679 | 49/66/4.800 & 46/62 /4.200 (mit 3-Gang-Automatik) | 114/3.200 & 116/3.200 (mit 3-Gang-Automatik) |
1.8 (1973 – 1975) | 1.795 | 50/68/4.300 | 130/3.200 |
1.9 (1975 – 1979) | 1.970 | 52/70/4.200 | 141/2.800 |
Auswahl einiger Maßnahmen zur Modellpflege.
Bereits ein Jahr nachdem der VW T1 durch das neue Modell T2 abgelöst wurde, wird eine Variante mit Hochdach aus Kunststoff wird eingeführt.
Der Druck auf das Pedal kann mit einem optionalen Bremskraftverstärker reduziert werden. Für eine gute Sicht sorgen Heckscheibenheizung und eine bessere Frontscheibenbelüftung. Eine Sicherheitslenksäule mit Sollbruchstelle schützt den Fahrer im Falle eines Unfalls.
Für das nächste Modelljahr folgt eine neue Konstruktion des Vorderachskörpers, Umrüstung auf Scheibenbremse vorne und größere Bremstrommeln hinten. Durch die Verwendung des 1.600-ccm-Doppelkanal-Triebwerks erhöht sich die Motorleistung auf 50 PS. Der Motorölkühler wird nun im Gebläsekasten mit Luft versorgt, um die thermische Belastung des dritten Zylinders zu reduzieren. Räder und Felgen werden breiter, dementsprechend auch die hinteren Radausschnitte und die Reserveradwanne.
Von August 1971 bis Juli 1972 schmückt sich der VW T2a bereits mit einigen Elementen des zukünftigen Modells T2b: Dazu zählen höhere Rückleuchten und größere seitliche Lufteinlässe am Heck. Ebenso kann der sogenannte Flachmotor mit 1,7 Liter und 66 PS aus dem T4 Typ 411 eingesetzt werden. Sein Merkmal ist neben einem deutlich sanfteren Laufgeräusch das Auspuffrohr auf der rechten Seite. Dafür waren einige Modifikationen im Motorraum (u. a. eine Zugangsklappe im Kofferraum) erforderlich.
Im Zuge einer umfangreichen Modellpflege wird die Technik des Modelles T2b grundlegend erneuert. Rahmen werden verstärkt, Sicherheitsgurte auf allen Sitzplätzen sind serienmäßig. Die neue Erscheinung der Front mit den rechteckigen, in den Lufteinlassgrill integrierten Blinkern und den größeren Stoßfängern vorn mit Deformationselementen sticht besonders ins Auge. In Verbindung mit dem großen Motor kann jetzt eine Getriebeautomatik geliefert werden. Außerdem wird die servolose Lenkung verbessert, die nun mit 20 Prozent weniger manuellen Kraftaufwand betätigt werden kann.
Auf dem Symposion "Elektrischer Straßenverkehr" stellt Volkswagen erstmals den Prototypen eines Pritschenwagens mit Elektromotor vor.
Unternehmungen zur Erhöhung der Dauerhaltbarkeit des Motors im Bereich des Zylinderkopfs fallen zu Gunsten der 1,6-Liter-Version aus. Die Bremsanlage wird verbessert - dickere Bremsscheiben, größere Radbremszylinder und lastabhängiger Bremskraftregler.
Der Hubraum des Flachmotors wird auf 1,8 Liter erweitert, die Leistung steigt auf 68 PS.
Der Hubraum des Flachmotors vergrößert sich auf knapp zwei Liter (70 PS). Dank verstärktem Fahrgestell trägt der Kombi jetzt eine Nutzlast von 1,2 Tonnen.
Die Spezialisierung des Programmes beinhaltet acht Grundmodelle und 17 Spezialausführungen, darunter auch der Campingbus mit 2 Liter und optionaler Getriebeautomatik. Zum ersten Mal ist eine Klimaanlage erhältlich.
Westfalia liefert den Campingbus "Berlin" aus. "Helsinki" und der Bausatz "Mosaik" folgen.
Das begehrteste Modell dieser Tage: Der "Silberbus" oder "Silberfisch", ein in Silbermetallic lackierter Volkswagen Bus mit Vollausstattung, einem großen Schiebedach und einer dunkelblauen Velours-Ausstattung, hält 70 PS bereit.
Ein Allradantriebskonzept reift heran. Nach einer intensiven Entwicklungsphase in den 70er Jahren, werden 1978 fünf Versuchsfahrzeuge auf T2-Basis mit zuschaltbarem Frontantrieb gebaut. Wegen der bisherigen Fokussierung auf Motor und Antrieb im Fahrzeugheck sind adäquate Anpassungen an Bodengruppe und Vorderachse notwendig.
Am 31. Oktober 1979 nimmt die Produktion des VW T2 in Hannover ein Ende. Der VW T3 in neuem Design löst den alten Bulli ab. In Brasilien wird der T2 mit luftgekühltem Heckmotor und G-Kat weiterhin hergestellt. Für den Bau werden Blinker und Rückleuchten vom T2b und die Stoßstangen vom T2a herangezogen.
In Brasilien wird der VW T2 hinsichtlich der Technik und der Karosserie modernisiert und verbessert.
Seit 2006 gibt es den T2 in Brasilien mit einem wassergekühlten 1,4-Liter-Motor mit 80 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h. Das brasilianische Modell differenziert sich in der Erscheinung durch das kantigere Dach, die Stoßfänger und den Kühlergrill aus schwarzem Kunststoff.